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Formen von Diabetes
Diabetes wird in zwei Hauptformen unterteilt, Typ-1- und Typ-2-Diabetes. Darüber hinaus kann auch Schwangerschaftsdiabetes auftreten.
Diabetes

Formen von Diabetes

Zwei Hauptformen des Diabetes werden unterschieden. Beide gehen mit einem erhöhten Blutzuckerspiegel einher, da der Zucker nicht mehr durch das Insulin in die Zellen geschleust wird, sondern im Blut verbleibt. Entweder weil die Insulinfreisetzung gestört ist oder weil er zu einer verminderten Insulinwirkung kommt.

Typ-1-Diabetes

Bei etwa 5–10 % aller Diabeteserkrankungen liegt Typ-1-Diabetes vor. Bei diesem hat das eigene Immunsystem die Betazellen, die für die Produktion des Insulins zuständig sind, zerstört. Dadurch wird kein neues Insulin hergestellt: Die Folge ist ein Mangel an Insulin, der zu einem vollkommenen Fehlen des lebenswichtigen Hormons führt. So wird der in der Nahrung enthaltene Zucker nicht mehr aus dem Blut in die Zellen geschleust. Weshalb die Betazellen der Bauchspeicheldrüse als Eindringling einstufen und anschließend zerstören, ist bis heute nicht bekannt.

Bei Diabetes Typ 1 bleibt nur die Möglichkeit, das Insulin lebenslang selbst durch Spritzen wieder dem Körper zuzuführen. Durch die Anpassung der gespritzten Insulindosis an aufgenommene Kohlenhydrate und die Aktivität des Betroffenen wird der Blutzuckerwert möglichst zielgerecht eingestellt. Sind die Werte gut eingestellt, können unter Umständen Begleit- und Folgeerkrankungen, die beispielsweise an den Nerven und Blutgefäßen auftreten, größtenteils abgemildert oder verhindert werden.

Typ-2-Diabetes

Typ-2-Diabetes wird auch als Zivilisationskrankheit bezeichnet. Etwa 90 % aller Diabetiker sind an Diabetes Typ 2 erkrankt. Hier kann der Körper häufig selbst noch Insulin herstellen, die Wirkung auf die Körperzellen ist aber stark gemindert. Zu Beginn versucht die Bauchspeicheldrüse diese verminderte Wirkung durch eine Überproduktion an Insulin auszugleichen. Mit den Jahren schafft es die Bauchspeicheldrüse aber nicht mehr, diese Überbelastung zu bewältigen. Es entsteht ein Insulinmangel und in der Folge ein erhöhter Blutzuckerspiegel.

Ausgelöst wird diese Form von Diabetes unter anderem durch Übergewicht, Bewegungsmangel und eine falsche Ernährung. Wie stark der Patient von der Krankheit betroffen ist, ist unterschiedlich. Ein relativer Insulinmangel, also eine verminderte Wirkung des Hormons Insulin ist ebenso möglich wie ein absoluter Insulinmangel, bei dem kein Insulin mehr gebildet wird.

Eine weitere Form von Diabetes ist der Schwangerschaftsdiabetes

Bei etwa fünf Prozent aller Schwangerschaften tritt Schwangerschaftsdiabetes auf. Dieser bezeichnet einen erhöhten Blutzuckerspiegel mit erstmaliger Diagnose während der Schwangerschaft. Schon bei nur leicht erhöhten Blutzuckerwerten können großen Risiken für Mutter und Kind entstehen. Wird Schwangerschaftsdiabetes nicht behandelt, können Schwierigkeiten bei der Geburt entstehen und auch das Risiko einer Frühgeburt erhöht sich.

Kinder, deren Mütter einen unbehandelten Schwangerschaftsdiabetes haben, sind meist sehr groß und bei der Geburt oft über 4.000 Gramm schwer, wobei aber die inneren Organe nicht in demselben Maße entwickelt sind. Häufig ist außerdem die Entwicklung der Plazenta gestört, was zu einer Mangelversorgung des Kindes führt. Die Mutter kann häufiger an Infektionen leiden und oft entsteht ein schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck. Auch wenn der Diabetes nach dem Ende der Schwangerschaft meist verschwindet: Frauen, bei denen Schwangerschaftsdiabetes aufgetaucht ist, haben ein deutlich gesteigertes Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken.

Ein Test bringt Gewissheit

Mit einem Glukosetoleranztest beim Arzt lässt sich herausfinden, ob eine schwangere Frau erkrankt ist. Dieser sollte zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Der Glukosetoleranztest gehört nicht zu den regulären Vorsorgeleistungen der Krankenkassen, daher muss er selbst bezahlt werden.

Wird Schwangerschaftsdiabetes erkannt und richtig behandelt, entweder durch eine Ernährungsumstellung oder eine Insulintherapie, können die möglichen Folgen für Mutter und Kind stark verringert werden.

Miriam Schaum